6 Kommentare

„Wie überraschend aktuell“
Recap bis / Harter Stoff ab 21:10 / Sirenen bei 25:10

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Remember @ Memory Alpha

Diese Metallkugelseife IRL

Kommentare

  1. Hi Marta & Kuba!

    Die Episode „Das Erinnern“ gefällt mir gut und eure Diskussion war sehr spannend! Das Thema ist wirklich aktuell. Ich finde es toll, dass ihr es auf #metoo und die Vorwürfe gegen Brett Kavanaugh übertragen habt. Beim ersten Anschauen im Jahr 2004 habe ich nur die offensichtliche Parallele zum Rechtspopulismus und der Holocaustleugnung gesehen. Das Thema sexuelle Gewalt passt natürlich auch dazu. Hier möchte ich noch den kongolesischen Arzt Denis Mukwege und die irakische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad erwähnen, die beide für ihr Engagement für Opfer von sexueller Gewalt den Friedensnobelpreis erhalten haben. Es ist immer wieder erstaunlich, wie aktuell die Themen von Star Trek sind. Zumindest in den guten Folgen ist das häufig der Fall! ;)

    MfG Michael

  2. Hallo,
    neben dem Motorrad im Hintergrund mit anschließenden Polizeisirenen haben eigentlich nur noch Schüsse aus Pistolen gefehlt und Gangsterrap-Musik. :P In was für einer Gegend bist du da? :P

    Ich kann mich an die Folge auch gar nicht mehr erinnern, habe sie wohl mal aussortiert, aber möglicherweise zu unrecht, nach diesem Podcast, denn das klang alles sehr spannend. Da schnupper ich beim nächsten Anlauf noch einmal rein.

    Noch etwas zur Sehnsucht nach einem negativem Ende. Hab Star Trek immer so verstanden, dass sie versucht waren eine positive Sicht auf die Zukunft zu bringen. Wenn etwas Negatives kommt, dann (meistens) von außerhalb, das sie dann meistern müssen. Es soll die Utopie zeigen wie eine Menschheit funktioniert, die sich entwickelt hat und eine Utopie ist nicht die Realität. Wenn ich die Realität sehen mag, dann kann ich auch Nachrichten schauen, oder aus dem Fenster gucken. Eure Erwartung ist da vielleicht etwas zu realistisch gedacht. Bei Star Trek ging es gerne in Richtung „Friede Freude Eierkuchen“. Das ist für viele dann eher langweilig, oder eben unrealistisch, aber genau damit stach ST bei allen anderen Sci-Fi-Serien heraus, das Thema anzugehen.
    Das Düstere und alles Richtung Dystopie, oder realistisch negatives Ende, ist im Grunde auch nicht schlecht, (ich liebe z.B. Kafka, hab da alles gelesen und es ist alles dystopisch) es passt nur nicht zu Star Trek. Disco hätten sie gerne unter anderem Namen gebracht, es enttäuscht, dass sie diesen positiven Grundgedanken aus kommerziellen Gründen haben wegfallen lassen. Darum ist das so düster und möglicherweise sogar realistischer, aber genau das, siehe oben, war nie mein Antrieb Star Trek zu mögen.

    Interessant war auch eine Anmerkung von Marta aus der letzten Folge. Es ging um die Hardcore-Kapitalisten, (Fand ich nie überzogen, erinnerte mich immer an den jetzigen Neoliberalismus und die Auswirkungen) den Ferengi und wie offen sexistisch sie seien und sie sagte, dass aber auch die Föderation mitunter sexistisch sei. Das hat mir gefallen. Das sind dann Fehler in dieser Utopie, welche mir nie aufgefallen sind, aber mich interessieren. Gerne etwas näher darauf eingehen. In wie weit ist die Kostümierung von Troi eine Objektifizierung der Frau?

    1. Hallo Dennis!

      Ich finde Deanna Trois Kostüme teilweise problematisch. Sie ist wie alle anderen Charaktere an Bord der NCC-1701-D (außer Guinan) Sternenflottenoffizier(in) und bekleidet sogar den Rang eines Lieutenant Commander. Sie gibt zwar nur selten Befehle – meistens sind Riker, Picard, Worf oder LaForge diejenigen, die Befehle erteilen – besitzt aber wie ihre Kollegen weitreichende Kommandobefugnisse. Deanna Trois teils recht enge Kleider mit tiefen Ausschnitten passen meiner Meinung nach so gar nicht zu ihrer Position und zur Sternenflotte. Warum trägt ein hochrangiger Offizier solche Kleidchen? Das wäre doch ungefähr so, als ob Riker mit nacktem Oberkörper rumlaufen würde! Besonders schlimm finde ich ihr langes, blaues Kleid mit den Stöckelschuhen. Darin sieht sie aus wie eine Sängerin, die gleich auf die Bühne treten und ein schmalziges Liebeslied singen wird. Darin wirkt sie auf mich gar nicht wie die Autoritätsperson, die sie darstellen soll. Und genau da liegt das Problem: Alle anderen tragen ihre Uniformen, sie aber nicht. Alle anderen fügen sich in das vorgegebene Muster ein, sie aber nicht. Hallo, wir sind hier in der Sternenflotte und nicht auf einer Modeschau oder der Wahl zur „Miss Föderation“!
      Troi ist ja nicht die einzige Führungsoffizierin an Bord der Enterprise. Dr. Crusher ist auch Commander und Chefärztin. SIE trägt ihre Uniform! Ro Laren, B’Elanna Torres und Jadzia Dax tragen ebenfalls ihre Uniformen! Apropos Ro Laren: Als sie zum ersten Mal an Bord beamt, stutzt Riker sie zurecht, weil sie ihren bajoranischen Ohrring trägt. Das entspricht scheinbar nicht dem „Dresscode“. Commander Riker, ich habe eine Frage an Sie: Haben Sie sich in letzter Zeit mal die Outfits ihrer Kollegin Deanna Troi angesehen?!? Gilt in der Sternenflotte etwa die Regel „Enges Kleid: erlaubt; tiefer Ausschnitt: erlaubt; Ohrring: streng verboten“? Was für einen Sinn soll das haben?
      Ich kann mir nur einen Zweck vorstellen, den Trois sexy Kleidchen erfüllen sollen: Sie ist ein „Bridge Bunny“. Dazu passt auch, dass sie v.a. in den ersten Staffeln wenig zu tun hat. Meistens sitzt sie nur auf der Brücke, ist hübsch und spürt irgendwelche Dinge. Insgesamt ist Troi für mich auch kein starker Charakter. Viele andere Frauen in STAR TREK finde ich interessanter. Als Jellico kurzzeitig das Kommando übernimmt, befiehlt er Troi, ihre Uniform zu tragen. Sie befolgt den Befehl und behält die Uniform für den Rest der Serie. Von da an finde ich sie deutlich professioneller und ernsthafter. Es kann auch daran liegen, dass die Serie in den späteren Staffeln insgesamt besser ist. Jedenfalls hätte man auf Deannas Kleider gut verzichten können.

      MfG Michael

      1. Hi Michael und Dennis, vielen Dank für eure Kommentare!

        Zu den Ferengi: da hab ich mich nicht so klar ausgedrückt – ich finde nicht die in der Darstellung der Ferengi angelegte Kapitalismuskritik überzogen im Sinne von ‚zu scharf‘ o.ä., sondern die Darstellung der einzelnen Ferengi übertrieben raffgierig, dumm und böse („Geh erstmal deine 10 kranken Kinder ausbeuten, bevor du uns um Hilfe bittest!“). Das macht es sowohl dem Zuschauer als auch der Föderation sehr leicht, sich davon abzugrenzen (und wir sehen ja tatsächlich auch ziemlich viel Rassismus gegen Ferengi, zum Beispiel wenn Sisko seinen Sohn erstmal nur widerwillig mit einem Ferengikind spielen lässt) – interessanter fände ich zu zeigen, dass man auch als unauffälligerer Bürger mit besten Absichten tief in einem schlechten System drinstecken und dazu beitragen kann, und dass sich menschenfeindlichen Strukturen nicht unbedingt auf böse Einzelpersonen oder böse Bevölkerungsgruppen reduzieren lassen.

        Zu Sexismus/Troi – ergänzend zu dem was Michael geschrieben hat: Um Schieflagen bei Rollenverteilungen zu sehen, finde ich es oft hilfreich, sich etwas mit vertauschten Geschlechtern vorzustellen und zu überlegen welche Wirkung das hätte und wieso. Männer in Kleidung, die so geschnitten ist, dass sexuell konnotierte Körperteile besonders hervorgehoben werden, sieht man in Star Trek recht selten (löbliche Ausnahmen: die engen Hosen in Discovery und einige Risa-Kostüme). Auch andere Details wie Make-Up, lange Haare mit aufwendigeren Frisuren, rasierte Beine, Schmuck, Reizwäsche, unpraktische dekorative Schuhe/Taschen usw. sieht man bis ins 24. Jh hinein wesentlich häufiger an Frauen – nicht nur bei Menschen, sondern quasi überall in der Galaxis, inklusive des Deltaquadranten.¹ Das suggeriert, dass das alles nicht menschengemachte Tendenzen sind, die man auch hinterfragen und vielleicht irgendwann verändern könnte, sondern absolut unumstößliche Konstanten.

        Das könnte man evtl. als (für Star Trek ja eher untypischen) Pessimismus sehen, es wirkt aber eher einfach undurchdacht. Dass Ferengifrauen komplett nackt sein müssen, hätte man eigentlich als eine interessante Zuspitzung davon inszenieren können (wie im Dispossessed-Review kurz erwähnt) – aber ich habe nicht das Gefühl, dass die entsprechende DS9-Folge das versucht, sondern auch da scheint mir der Ferengi-Sexismus genau wie ihre Profitsucht eher als was Fremdes, lächerlich Rückständiges dargestellt zu werden, das mit einem selbst wenig zu tun hat und das man leicht verurteilen kann. Das erinnert mich an Leute, die selbst nicht gerade emanzipatorisch drauf sind, aber Sexismus in anderen Kulturen anprangern („Wie die Frauen bei denen unterdrückt werden! Bei uns gibts sowas nicht!“). Gerade weil wir alle in Hinblick auf uns selbst und unsere gewohnte kulturelle Umgebung solche blinden Flecken haben, kann Science-Fiction einen augenöffnenden Effekt haben, wenn sie zeigt, dass andere Verhältnisse denkbar sind. Zum Teil macht das Star Trek auch, etwa in Hinblick auf Wissenschaftlerinnen, Ingenieurinnen und weibliche Captains, was wirklich fantastisch ist. Aber bei den oben genannten subtileren Dingen geht die Auflösung von Geschlechterstereotypen bei Star Trek nicht so weit wie anderswo (etwa in Battlestar Galactica), und Troi ist dafür ein Beispiel.

        ¹Anmerkung dazu: nicht dass sexy Kleidung etc. per se was Schlechtes wäre – immer her damit! Es wird aber dann sehr unangenehm, wenn es nur bei einer Hälfte der Bevölkerung als normal angesehen wird, sich (immer; nicht nur in sexy Kontexten) als schön, aufreizend, verfügbar etc. zu präsentieren; man sucht sich nicht aus, zu welcher Hälfte man dazugehört und sieht sich trotzdem sein Leben lang mit entsprechenden Erwartungen konfrontiert.

  3. Interessante Ansichten von euch beiden.
    Mir war das nie bei Troi aufgefallen. Das sie eine andere Kleidung trägt, so vermutete ich, lag daran, dass sie ein Counselor ist und aufgrund ihrer Arbeit mit Patienten eine andere Kleidung als alle anderen trägt, weil sie da herausstechen mag, ähnlich der Ärzte von heute in ihren weißen Kitteln, als eine Art „Götter in weiß“ (Auch die Chefärztin trägt bei TNG ab und zu noch einen Kittel)… Dass das bei Troi nur sexy wirken sollte, daran habe ich nicht gedacht, es wirkte nur rein beruflicher Natur. Mir fiel das eher immer bei ihrer Mutter auf, die ja wirklich übertrieben hat Reize zu präsentieren und die Tochter fand das Verhalten auch immer peinlich.

    An Jellico erinnere ich mich auch. Fand das nur spießig und der ging ja auch der ganzen Crew auf die Nerven.

    Da gab es ja auch eine Folge bei VoY mit Tuvok, der einige von den Maquis wieder in die Crew integrieren sollte. Der war anfangs auch streng spießig, steif und geistig extrem unflexibel, bis Neelix ihm sagte, er solle sich etwas biegen und auflockern und gut ist. War ein guter Tipp, hätte auch Jellico gut getan.

    Ich beuge mich mal euren Ansagen, dass es nur dazu diente sexy zu wirken. Mir ist es wirklich nicht aufgefallen.

  4. Ganz allgemein möchte ich gerne einmal Männer in STAR TREK sehen, die sexy dargestellt werden. Mit Garrett Wang hat man eine große Chance vertan. Nur zur Info: Er durfte nur deshalb in VOYAGER bleiben, weil er auf eine Liste der „Sexiest Men Alive“ gewählt wurde. Und dann wird er in besagter Serie… naja, eben ausgerechnet SO dargestellt! XD Der ewige Fähnrich, der Sidekick von Tom Paris, der Schwerenöter, der ständig in die falsche Frau verknallt ist… Harry, Harry, Harry! *kopfschüttel*

    Ich hoffe immer noch darauf, dass diese altbackenen Strukturen in den neuen Serien zumindest etwas aufgebrochen werden. Hey, wir sind hier immerhin in der ZUKUNFT!

    MfG Michael

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