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„Wie es wäre, wenn Tom einen Schnurrbart hätte“

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Author, Author @ Memory Alpha

Kommentare

  1. Hallo Marta, Hallo Kuba!

    Ihr mögt also Star Trek, wenn es sich selbst parodiert und Meta-Geschichten erzählt… guckt ihr die neue Serie „Lower Decks“? Ich kann sie nur wärmstens empfehlen! Sie ist nämlich genau das: ein selbstironischer Meta-Kommentar zu Star Trek.

    Eure Kritik an „Author, Author“ kann ich nachvollziehen, stehe bei der Folge aber eher auf der positiven Seite. Der Umgang mit Hologrammen und speziell der Holodoc als Charakter sind einfach schwierig, weil die AutorInnen mit ihm teilweise ähnliche Geschichten erzählen möchten wie mit Data in TNG. Das klappt aber wegen der Unterschiedlichkeit der Charaktere und des Settings nicht.

    Datas Story finde ich viel glaubwürdiger: Er ist seit dem Pilotfilm „Encounter at Farpoint“ ein Androide, der sich weiterentwickeln und menschlicher werden möchte. Seine Crew akzeptiert ihn als Kameraden und Freund. In der zweiten Staffel bekommt er die Rechte eines eigenständigen Lebewesens zugesprochen, in der sechsten Staffel dehnt er seine eigenen Erfahrungen auf die Exocomps aus und möchte erreichen, dass auch sie als Lebewesen anerkannt werden.

    Der Holodoc beginnt als bloßes holografisches Werkzeug ohne Rechte und Anerkennung und muss sich das erst mühsam erkämpfen. Auf dem Weg dorthin nutzt er aber wie seine organischen Kollegen das Holodeck zum Freizeitvergnügen und hat kein Problem damit, dass seine holografischen Artgenossen als Spielzeuge benutzt werden. In Episoden wie „Flesh and Blood“ und „Author, Author“ frage ich mich, woher sein Engagement für andere Hologramme kommt. Seine klischeehafte Holo-Familie, die ihm buchstäblich zu Füßen lag, hätte sich über eine Story wie „Photonen brauchen Freiheit!“ sicher auch gefreut. Bei Data könnte man argumentieren, dass er eine künstliche Lebensform ist und sich darum auch für Hologramme (z.B. Moriarty) einsetzen müsste. Das erkläre ich mir aber damit, dass Hologramme zur TNG-Zeit eben noch nicht anerkannt werden und der Holodoc ein Pionier ist. Außerdem hatte Data Kontakt zu anderen künstlichen Lebensformen, z.B. als er in „Evolution“ mit den Naniten kommunizierte.

    Ich denke, dass viele der von euch zu recht aufgezählten Schwächen von „Author, Author“ auf die fehlende Kontinuität der ganzen Serie zurückzuführen sind. Das hebt die Fehler zwar nicht auf, aber für mich ergibt sich dadurch eine etwas andere Einordnung der Episode in den Kontext von VOYAGER und Star Trek.

    Hochentwickelte Föderations-Technologien, die auf eine absurde, ineffiziente Weise eingesetzt werden, beobachte ich in VOYAGER des Öfteren. Da wären z.B. PADDs, die sich stapeln und zum Speichern von Briefen genutzt werden, so dass Neelix Briefträger spielen und diese Briefe austragen darf. Kann man auf einem PADD etwa nur eine einzige Datei speichern? Mit den Hologrammen, die wie die Troglyten aus der TOS-Folge „The Cloud Minders“ mit primitiven Werkzeugen nach Rohstoffen buddeln müssen, sind ein anderes Beispiel. Es gibt im Star Trek-Universum hochentwickelte SciFi-Technik, aber ihre Möglichkeiten werden heruntergefahren, um bessere Geschichten zu erzählen. Das finde ich kurios! In den anderen Serien hatte ich nicht dieses Gefühl, nur VOYAGER erzeugt bei mir diesen Eindruck.

    Marta, ich habe dein Textadventure „Der onirische Garten“ angespielt und werde dir demnächst einen Text darüber schreiben.

    LL&P
    Michael

    1. Hallo Michael, vielen Dank für deinen Kommentar (und fürs Anspielen meines Spiels :)).

      Deine andere Einordnung der Folge kann ich nachvollziehen – ich stimme dir zu, dass man einige Aspekte davon auch als eine Art „Folgefehler“ bewerten kann und das nicht unbedingt dieser speziellen Folge ankreiden muss.

      Die anderen Beispiele, die du anführst (Data, Moriarty, Exocomps, Holofamilie), finde ich hier auch nochmal interessant, sowie auch deinen Satz „Bei Data könnte man argumentieren, dass er eine künstliche Lebensform ist und sich darum auch für Hologramme […] einsetzen müsste“. Was sowohl in TNG als auch in VOY etwas kurz kommt, ist die Diskussion der Frage, ob es eigentlich im Kern um künstliche Intelligenz geht. Wenn ja, warum spielt es dann aus rechtlicher Sicht eine Rolle, ob diese in einem androidenförmigen Körper steckt oder eine Lichtprojektion ist? Wenn nein, geht es dann um spezifische Kombinationen aus KI + einer bestimmten physischen Form? Wenn hier in „Author, Author“ entschieden wird, dass ein Hologramm ein*e Autor*in sein kann – bezieht sich das auf die Software (mit allen „Subroutinen“) oder auf die holografische „Person“ die uns entgegentritt? Tanja und Peter sind z.B. in der Trekkiepediafolge zu Androiden da noch einige weitere Möglichkeiten systematisch durchgegangen (z.B. organisches Gehirn in mechanischem Körper). In Star Trek scheint das immer recht ad hoc Fall für Fall betrachtet zu werden und jedes Mal komplettes philosophisches und juristisches Neuland zu sein.

  2. Wie immer Super Cast! Ich bin voll traurig das Ihr bald am Ende seit ich liebe Euch einfach! Hoffe Ihr macht mit DS9 weiter.
    Di Folge an sich mochte ich aber immmer sehr, Lt. Marsielle einfach Göttlich :-)

  3. Hallo Marta und Kuba!
    Endlich habe ich euch noch vor Ende der finalen Staffel eingeholt. Vielen Dank für all die schönen, erhellenden Folgen eures Podcast. Ich schätze eure scharfsinnigen Analysen und eure Sicht auf die Dinge sehr.

    Es ist erstaunlich, wie sich mein Blick auf die Serie nach 20 Jahren verändert hat. Damals war sie Top, heute naja. Es gab ja nicht viel anderes. Man hat mehr Filme geschaut.
    Janeway ist mir nun noch unsympathischer als damals aber umso interessanter und den Doktor (Computer) als Analogie auf Diskriminierung und Rassismus fand ich unpassend.

    Bitte macht noch lange weiter, länger als TAD :) gewürzt mit dem ansteckenden Lachen von Marta, egal womit. ENT fände ich aber gut.
    LG Herm

    1. Herzlich willkommen, und vielen Dank für deinen Kommentar! Ich glaube der Einschätzung „unsympathischer als damals aber umso interessanter“ kann ich hier zustimmen. Andere sind mir dafür jetzt mehr als damals ans Herz gewachsen – ich glaube, auf einer emotionalen Ebene gleicht sich das für mich fast aus, sodass ich die Serie vielleicht sogar ungefähr gleich gerne schaue wie damals. ;)

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