Science-Fiction-Filme sind überall und wissen es nicht mal. Oder?
Über die Erfahrung Parasite zu schauen mit der Erwartung, dass es SciFi-Horror ist.

(Bild: Jeff Wall „Morning Cleaning, Mies van der Rohe Foundation, Barcelona 1999“. Via Phaidon. Eigentlich sagt dieses Bild mehr als mein Artikel…)

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Monte schraubt irgendwas mit einer alten Ratsche am Raumschiff. Im Ohr hat er – und wir im Publikum fast noch lauter – seine Tochter, die schreit und schreit und schreit – nach Zuwendung oder Essen oder weil der Video-Stream von der Erde nur einen rassistischen Klassiker von 1912 zu bieten hat. Wo normalerweise der Sauerstoff-Alarm Dringlichkeit erzeugt, ist dieses futuristisch-unfuturistische Babyfon eine fantastische Neuerung.

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Jonathan und John (gespielt von Ansel Elgort, bekannt als Baby Driver) nennen sich gegenseitig „Brüder“, sind aber zwei Persönlichkeiten, die sich in abwechselnden Schichten den gleichen Körper teilen. Mal ein anderer Blick auf Persönlichkeitsspaltungs-Stories und ein ganz cooles scifiiges Konzept, aus dem der Film „Jonathan“ aber nicht so richtig viel rausholt. weiterlesen

Die New York Times schreibt, First Man sei eigentlich ein Sportfilm, mit Teamkameraden und einem Coach, die sich im Wettkampf einen unsichtbaren Gegner befinden. Ich bin neidisch auf diese Analogie, weil meine Zusammenfassung des Films stumpfer ausfällt: First Man ist ein Film über Piloten. weiterlesen

Prospect ist die Ausweitung eines erfolgreichen Sci-Fi-Kurzfilms (über den damals unter anderem PewPewPew begeistert berichtete) auf Spielfilmlänge. Dadurch ist ein angenehm bedächtiger und stiller Film entstanden, der viel Zeit für schöne Einstellungen bemooster Bäume und ihrer schleimigen Auswüchse hat. Letzere werden von der jungen Cee und ihrem Vater geerntet, um sie dann in krummen Geschäften zu Geld zu machen. Als sie anderen gierigen Sammlern begegnen, eskaliert die Situation schnell.

Die wertvollen organischen Schleimklumpen, die im Laufe des Films immer wieder aus dem Boden gegraben und zu Juwelen verarbeiten werden, tragen dabei erfolgreich dazu bei, dass man den bis auf ein paar herumschwirrende CGI-Partikel ziemlich naturbelassenen Drehort gerne als außerirdisch akzeptiert (obwohl er sehr nach dem Olympic National Park in der Nähe von Seattle, wo die Regisseure herkommen, aussieht). Dem Inneren der Raumkapsel von Cee und ihrem Vater verleiht das recht niedrige Budget ein bisschen Wohnzimmerflair, aber dafür ist die Ausstattung schön futuristisch und schrottig zugleich und überzeugt durch liebevolle Details wie Beschriftungen mit fremdartigem Alphabet. weiterlesen

Diese Star Wars Story über diesen „einen Lümmel“¹ interpretiert den „War“ in Star War im Sinne von Saving Private Ryan oder Platoon.
Weil mich an diesem Film bestimmte Facetten mehr interessieren als die Gesamtmythologie, und ich etwas zu faul für einen fließenden Text bin, erlaube ich mir ihn baukastenhaft auseinanderzunehmen. weiterlesen

Annihilation ist der neueste Science-Fiction-Film vom Autor und Regisseur des KI-Thrillers Ex Machina. In die deutschen Kinos hat er es nicht geschafft, sondern ist direkt auf Netflix erschienen. Nicht ganz unverdient – trotz einiger schöner Horrormomente. weiterlesen

Kuba schrieb in seinem Review zu Blade Runner 2049:

„Der replikant-identifizierende sogenannte Voight-Kampf-Test, bei dem ein Kameraauge das Auge des Subjekts beobachtet, während es suggestive Interviewfragen beantworten muss, wurde ersetzt durch eine Art beknackten Abzählreim (toll), das Kameraauge durch eine Sensorleiste (weniger toll).“

Hier ein kleiner Nachtrag zu diesem Abzählreim. weiterlesen