Es muss Freitag sein! Denn Casual SciFi News in Hülle und Fülle:
— Heise berichtet von der CES über den Tischtennisroboter von Omron.
Neben einem coolen, gefährlichen dynamischen Design beachtet der Roboter irgendwie die Asimov-Gesetze:
„Über neuronale Netzwerke ermittelt er den Kenntnisstand des Spielers und passt seine eigene Spielweise daran an. Der Omron-Roboter soll nicht gewinnen, […]“
aber Potential für Creepiness besteht natürlich trotzdem:
„Ferner nutzt der Roboter Gesichtserkennung, um den Spieler zu identifizieren und um dessen Stimmung einzuschätzen. Reagiert der Spieler verbissen, spielt der Roboters anders als wenn der Gegner fröhlich aussieht.“
Was kann da schon schiefgehen.
— Ebenfalls auf der CES stellt EmoShape (yes, really) einen Emotionschip vor, „einen Prozessor, der es elektronischen Geräten unter anderem ermöglichen soll, Mitgefühl für Menschen zu empfinden“. Auf dem Bild sieht das eher nach einem Arduino Micro in einer coolen Kiste aus, aber was coole $7000 kostet kann bestimmt in „verschiedenen Kombinationen und mit unterschiedlichen Abstufungen […] sogar 64 Milliarden emotionale Zustände in Echtzeit“ berechnen. Neben der offensichtlichen Parallele channelt EmoShape Futurama:
„Auf diese Weise ließe sich laut Emoshape das Betriebsklima verbessern, da niemand auf Dauer Lust habe, neben einer „nüchternen“ Maschine zu arbeiten.“
Nichts kann schiefgehen, denn „das oberste Ziel des Programms sei, den Menschen glücklich zu machen“, was nach einer Kollaboration mit den o.g. Omron schreit?
— Die Sauberkeitsfanatiker bei Heise/Telepolis fragen weiter, scheinbar unschuldig: „Warum ist das Sonnensystem so unordentlich?“ müssen aber zähneknirschend eingestehen:
„Weiter ließe sich auch fragen, ob die „Unordentlichkeit“ des Sonnensystems möglicherweise auch etwas damit zu tun haben könnte, das mindestens auf einem Planeten Leben entstanden ist.“
Schließlich sind sich die Lifestyle-Kolumnist_innen einig: Unordentlichkeit = Kreativität. Laut diesem Artikel etwa gibt es (mindestens?) 5 „Genies“, (Albert Einstein, Mark Twain, Steve Jobs, Mark Zuckerberg, Tony Hsieh. Boys will be boys, I guess.) die unordentliche Schreibtische hatten, also lautet die logische Folge: You Should Too.
— Der ist Mars ganz nass! Und damit doch nicht besser als die Erde. Zwar ist klar:
„It is not news that Mars is icy.“
(Washington Post)
Aber dann ist es plötzlich doch sehr sehr viel Eis, zukünftige Kolonist_innen freuen sich schon. Es ist sogar so viel Eis, dass die Berichterstattung dazu Spuren von Emergenz aufweist. Beliebt sind abstrakte, minimale Triptychen und Quadriptychen:
(National Geographic)
(ars technica. Beide natürlich von der NASA.)
Weiterhin gibt es wohl Schwierigkeiten, tatsächlich beteiligte Wissenschaftler_innen ans Telefon zu bekommen:
„[They are] very cool images that capture the subsurface ice predicted by theory,“ says Caltech planetary scientist Bethany Ehlmann, who wasn’t involved with the study.“
(National Geographic, ebd.)„These cliffs are “rare peeks into the subsurface of Mars, giving us access to an undisturbed slice through Mars’s ice in the mid-latitudes — a fantastic find!” said Susan Conway, a planetary scientist at the University of Nantes in France who was not involved with this research.“
(Washington Post, ebd. Hervorherbungen von mir.)
— Zum Abschluss, ebenfalls bei National Geographic, eine hübsche Animation eines Durchflugs durch den Orion-Nebel. Im begleitenden Text versteckt sich ein Gedicht:
Space Cloud Full of Baby Stars […]
huge, blustery nebula that’s furiously birthing stars […]
Orion’s gleaming cosmic cradle […]
a sprinkle of Hollywood stardust […]
pinpricks of light cluster like eggs in a nest […]
two rogue planets […]
dancing around one another