Schiffe bauen, Technologien entwickeln, Planeten ausbeuten und ALIENARTEFAKTE finden – klingt nach Spaß! Alien Artifacts ist ein schnelles und forderndes Kartenspiel, das aber atmosphärisch blass bleibt, nicht nur in Hinblick auf die namensgebenden verlockenden Artefakte.

Alien Artifacts ist ein Kartenspiel für 2-5 Spieler, bei dem man eine galaktische Zivilisation entwickelt.

Pros:

  • Man entwickelt Schiffe, Technologien und Planeten, von denen es jeweils vier Typen gibt. Zudem entscheidet man sich bei jeder Karte, ob man die Vorderseite nutzen möchte, die eher geringere aber langfriste Vorteile bringt, oder die schnelle Punkte versprechende Rückseite. Das ist komplex genug, um herausfordernd zu sein, aber nicht zu komplex – das Prinzip ist schnell verstanden und man kann sofort anfangen zu spielen.
  • Schnell und kurzweilig – vor allem im Vergleich zu anderen zivilisationsaufbauenden Spielen. In jedem Zug kann man nur eine Aktion durchführen, sodass das Spiel ziemlich zackig abläuft. Das Handkartenmaximum von drei Karten verhindert auch zu lange Grübelprozesse. Da man in jedem Zug Karten ausgibt und abwirft, ist der Stapel auch schnell durchgespielt und das Spiel beendet, meist nach nicht mehr als einer Stunde.

Cons:

  • Die Schiffe, Technologien und Planeten sind ziemlich abstrakt und kaum voneinander unterscheidbar. Mir fehlen da die saftigen Beschreibungen und kleinen Anekdoten, die zum Beispiel Netrunner und Terraforming Mars auf jeder Karte haben und die das eigene Imperium anschaulicher und fantasieanregender machen würden. Bei Alien Artifacts bleibt für mich alles fast auf der maximalen Abstraktionsebene von roten, grünen, blauen Karten mit Stadt-, Kreuzchen- oder Recyclingsymbol, unter denen ich mir nicht viel Konkretes vorstellen kann.
  • Das gilt nochmal besonders für die Alienartefakte, die die teuersten Karten darstellen, aber dafür nicht ganz beeindruckend und spielentscheidend genug sind. Ich würde mir hier etwas vom Kaliber der Weltwunder im Zivilisationsaufbauspiel-Klassiker Im Wandel der Zeiten wünschen, wo ein Raunen durch die Spielerreihen geht, sobald der berüchtigte Koloss von Rhodos ins Spiel kommt.
  • Eine Kleinigkeit, aber: der Font auf dem Siegpunktzählbrett lädt zum Verwechseln von Neunen und Nullen und somit zum Ruinieren des gesamten Spielstands ein.

Fazit: Hat, wie ich immer gerne sage, Potential: Die Spielmechanik gefällt, aber um es wirklich gerne wiederzuspielen und ins Herz zu schließen, müsste es mit etwas mehr Detailliebe ausgestaltet sein.

Schreibe einen Kommentar

Angabe von Name, E-Mail und Website ist freiwillig. Du darfst natürlich gerne ein Pseudonym benutzen, um deine Privatsphäre zu schützen. Für den Fall, dass du irgendwann Auskunft zu diesen Daten haben willst, oder Kommentare löschen lassen willst, solltest du eine (reale oder fake-) E-Mail-Adresse angeben, die uns eine Zuordnung ermöglicht. Deine IP-Adresse wird nicht gespeichert.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert