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„Wie das Holodeck Ethik weiter verkompliziert“
Recap bis / holokritischer Dialog ab 21:08

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Nothing Human @ Memory Alpha

Shownotes

Kommentare

  1. Hallo Marta und Kuba!

    Ich finde es schade, wie eine Voyager-Folge nach der anderen in meiner Wahrnehmung nicht nur nachlässt, sondern regelrecht abstürzt. Das war schon bei „Retrospect / Im Rückblick“ und einigen anderen Episoden der Fall. Bei „Nothing Human / Inhumane Praktiken“ ist es wieder so. Ich hatte sie eigentlich als spannende Folge mit moralischem Dilemma in Erinnerung. Im Podcast „Planet Trek fm“ wurde sie mal beiläufig erwähnt und der Moderator Björn Sülter meinte sinngemäß: „Dann gibt es plötzlich einen Bajoraner, der den cardassianischen Dr. Mengele anklagt.“ Ich erkannte, dass diese Kritik berechtigt ist und bei längerem Nachdenken bekam die Story immer mehr Risse, so dass sie nach eurer Besprechung für mich komplett auseinanderfällt.
    Marta, deine Idee zur Diskriminierung des cardassianischen Artzes gefällt mir! Ich habe die Folge schon lange nicht mehr gesehen, glaube aber, dass meine Gedanken beim ersten Anschauen in eine ähnliche Richtung gingen. Das hätte in der Tat eine bessere Story werden können.

    Ich stelle mir 3 Fragen.
    1) Wieso erstellt die Crew im Handumdrehen ein einsatzfähiges Hologramm eines berühmten Arztes, aber der Holodoc ist seit JAHREN allein auf der Krankenstation und muss sich um die gesamte Besatzung kümmern? Die Krankenstation ist doch mit Holoprojektoren ausgestattet und der Holodoc erwähnt bei jeder Gelegenheit, wie viele Daten und Erfahrungen in seinem Programm gespeichert sind. Wenn sie einen zweiten Arzt brauchen und darum auf die gespeicherten Daten über einen cardassianischen Kriegsverbrecher zurückgreifen, dann muss es doch wohl auch Daten über Sternenflottenärzte geben, aus denen man ein Hologramm bauen kann! Wie oft wurde das Schiff schon angegriffen und der Holodoc musste allein oder mit dem mehr schlecht als recht zum Rettungssanitäter ausgebildeten Tom Paris zahlreiche Verwundete versorgen?

    2) Die Voyager fliegt durch den Delta-Quadranten und hat ein spezielles Problem mit einer unbekannten, außerirdischen Rasse. Der einzige, der ihnen helfen kann, ist ausgerechnet ein Kriegsverbrecher? Das wirkt auf mich sehr konstruiert! Dasselbe Problem habe ich mit dem Bajoraner, weil ZUFÄLLIG sein eigener Bruder von Moset ermordet wurde.

    3) Warum sind die Daten über Crell Moset überhaupt noch im Schiffscomputer gespeichert? Wenn die Crew beschließt, dass ihre Anwendung unmoralisch ist, dann müssten die Ingenieure beim Bau der Voyager (oder schon vorher) doch eigentlich zum selben Schluss gekommen sein! Die Crew hat ja kein Starfleet-Internet, auf das sie mal eben zugreifen kann. Dort wären solche Infos abrufbar, aber auf den Hauptcomputer der Voyager würde ich so etwas nicht vermuten.

    Eurer Analyse der Extreme (B’Elanna stirbt oder lebt weiter, Moset ist ein Massenmörder, das unbekannte Alien ist „der Einstein seiner Spezies“ oder „ein Verbrecher“) stimme ich zu. Mich stört auch, dass alles so vereinfacht wird. Nehmen wir mal die Annahme, der Außerirdische wäre ein Verbrecher. Was bedeutet das denn genau? Vielleicht wird er von seinem Volk wegen seiner ethnischen Zugehörigkeit oder aus politischen Gründen verfolgt. Solche Storys gibt es bei Star Trek doch ständig: Ziyal, Worf, Bele und Lokai etc. Die Tatsache, dass sie die Daten in ein Hologramm laden, lässt sich nur mit der Dramatisierung erklären, das finde ich schwach.

    Ich schließe mich Kuba an, die Folge ist leider schlecht. Es ist einfach traurig zu sehen, dass eine Star Trek-Serie mit dem Abstand von 20 Jahren so massiv an Qualität und Unterhaltungswert verliert. Na ja, für mich sind eben TOS, TNG und DS9 der „Sweet Spot“ des Franchises und das wird sich wohl nicht mehr ändern. Bei den neuen Serien bin ich trotz einer gewissen Vorfreude ziemlich skeptisch.

    Habt eine gute Zeit,

    Michael

  2. Ich mache gerade einen Voyagerrewatch und finde die Serie bei jedem Gucken besser. Bei DS9 ist es genau andersrum. Dort ist mir besonders fad die Episode im Gedächtnis geblieben als Sisko Eddington verfolgt und dadurch festnimmt, dass er die Atmosphäre seines Planeten vergiftet. Dieser Befehl wird von der Defiantcrew einfach so ausgeführt. Offiziere des 24. Jh. und auch schon heute müssen doch Befehle auf Rechtmäßigkeit prüfen. Ich fand das ganz schlecht und das hängt der ganzen Serie nach.
    Voyager macht auf jeden Fall mehr Spaß als gedacht.
    Ich fand diese Epsiode sehr gut und kann eure Kritik nur bedingt nachvollziehen.

  3. Vielen Dank für eure Kommentare! Also sind nicht nur wir über diese Folge gespalten…

    @Michael: Ja, guter Punkt, dass die Inkonsistenz in Bezug auf Hologramme (was damit möglich ist, hängt davon ab, was für die Story gebraucht wird) eigentlich noch viel weiter geht.

    @Nelson: Ich glaube diese Tendenz, dass Voyager beim wiederholten Schauen besser wird, teile ich im Allgemeinen, aber bisher ist das in der fünften Staffel noch nicht so zum Tragen gekommen. Im Allgemeinen mag ich, dass es meistens jemanden gibt, der fragwürdige Entscheidungen (hier: Mosets Wissen zu nutzen) als solche benennt und diskutiert. Hier finde ich nur, dass das zu spät und halbherzig passiert. Wenn du Lust hast etwas mehr dazu zu schreiben, was du anders sieht, würde es mich freuen & interessieren (zumal ich die Episode insgesamt auch eher gut fand).

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