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„Wie Borg träumten“

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Unimatrix Zero, Part II @ Memory Alpha

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  1. Hallo Marta, Hallo Kuba!

    Mein Alternativtitel für „Unimatrix Zero Teil I & II“ lautet: „Träumen Borg-Drohnen von kybernetischen Schafen?“

    Ich stimme euch bei der Bewertung zu. Die Borg werden über die Serie hinweg leider verheizt und immer schwächer, uninteressanter und weniger bedrohlich dargestellt. Im „Skorpion Teil I & II“ finde ich sie noch cool, weil es keine Queen gibt und die Crew mit dem kollektiven Verstand verhandeln muss, was eigentlich unmöglich ist und dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Seven of Nine repräsentiert zuerst als eine von Milliarden Drohnen das Kollektiv und wird später befreit, so dass sie wieder zu einem Individuum wird. Das ist spannend und fesselt mich!

    Hier ist es wie ihr sagt ein Märchen: Die Queen ist die böse Königin, Janeway ist die gute Königin. Wie in einem Märchen oder einem x-beliebigen Actionfilm bekämpft die mutige Heldentruppe einen übermächtigen Feind und gewinnt nicht nur, sondern kommt sogar ohne Verluste davon. Das ist einfach sehr lahm, v.a. im Angesicht der Schwesterserie DS9, das mit großartigen Story Arcs und Entwicklungen begeisterte. Die Borg waren in TNG auch ein Arc, der sich bis Star Trek VIII hinzog (unabhängig davon, wie man den Film bewertet). Damit kann ich mich überhaupt nicht anfreunden, das hat die Borg für mich teilweise kaputt gemacht.

    Ihr zieht den Vergleich mit „Matrix“ und den finde ich sehr spannend. Dort geht es um eine riesige, von Computern simulierte Welt, in der die Menschen gefangen gehalten werden. Das ist ein ähnliches Konzept wie das Borg-Kollektiv: Ein gigantisches, computergesteuertes System versklavt Menschen, raubt ihnen ihre Individualität und macht sie zu Werkzeugen. Der Unterschied besteht darin, dass die Matrix von Anfang an ein „Gesicht“ hat, nämlich das von Agent Smith. Zuerst weiß der Zuschauer nicht, wer oder was er ist. Im Laufe des Plots kommt dann seine Natur als Teil der Matrix heraus. So eine ähnliche Story hätte ich mir bei einem Charakter wie der Borg-Queen auch vorstellen können. Sie ist besonders, kontrolliert einen Teil des Kollektivs, besitzt vielleicht sogar eine gewisse Individualität, hat aber nicht den Status einer alles beherrschenden Königin. Letztendlich ist auch sie eine Sklavin des kollektiven Bewusstseins der Borg und kann von ihm auch geopfert werden, wenn es seinen Zielen dient.

    Die Borg-Queen, die wir sehen, ist für mich kein Charakter, weil wir nichts über sie erfahren, sie immer nur böse dargestellt wird und sich immer gleich verhält. Zwar behauptet sie, zum Zeitpunkt ihrer Assimilierung so alt wie der Junge gewesen zu sein und die Stimmen ihrer Eltern zu hören, aber das kann eine Lüge sein. Wir haben keine Möglichkeit, ihre Aussagen zu überprüfen. Ich möchte für jeden Charakter, egal ob Held, Bösewicht, Antiheld oder irgendwas dazwischen, zumindest Empathie – nicht unbedingt Mitgefühl oder Sympathie, aber Empathie! – empfinden können. Bei der Borg-Queen kann ich das überhaupt nicht und darum ist sie mir egal.

    Beim ersten Anschauen der Serie kannte ich schon TNG, DS9 und BSG, die alle mehr oder weniger stark auf Story Arcs setzen. Deswegen wartete ich in der 7. VOY-Staffel auf den Beginn eines Arcs, der endlich die Heimreise erklärt. Der kam aber nicht! Ich mache den AutorInnen von „Voyager“ keine Vorwürfe, weil sie die Anweisungen ihrer Vorgesetzen befolgen mussten, aber ich finde es nicht gut.

    LG
    Michael

    1. Sehr schöner Alternativtitel!

      Den Gedanken mit Agent Smith finde ich gut – es wäre wirklich interessant eine Drohne mit besonderem Status zu sehen, ohne genau zu wissen, welche Rolle sie im Kollektiv eigentlich spielt und auf welche Weise sie dieses verkörpert oder repräsentiert. Vielleicht hätte es dann sogar funktioniert, einfach etwas mehr im Dunkeln zu lassen, was ihre Motivation dahinter ist, sich so ausgiebig ausgerechnet mit der Voyager zu beschäftigen anstatt es zu einer Art persönlichem Rachefeldzug zu machen.

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Screengrabs!

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The Vines of Unimatrix Zero
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What a weird thing to brag about.
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From now on. For now.